Scrimshaw

 

Scrimshaw ist eine Miniatur-Ritz- und Gravurtechnik in tierische Materialien, wie Elfenbein, Horn oder Knochen. Zum Teil kommen auch Kunststoffe zum Einsatz.

Der Begriff Scrimshaw stammt aus der Ära der Walfänger, die sich im 18. und 19. Jahrhundert mit der Verzierung von Walknochen und -zähnen auf Reisen und auch daheim ihre freie Zeit vertrieben. Sie „scrimmten“ am liebsten auf den Zähnen des Pottwals, die beim Walfang als Abfallprodukt anfielen. Die meisten Arbeiten auf Pottwalzähnen und Walknochen stammen von nordamerikanischen Walfängern. Auch die Stoßzähne von Walrössern wurden häufig mit Scrimshaw verziert.

Für die Herstellung eines Scrimshaws wird die zu bearbeitende Fläche zunächst spiegelglatt poliert. In diese wird dann das Motiv mit einem feinen, nadelspitzen Werkzeug gescrimmt, also eingeritzt oder ganz fein gepunktet. Dabei wird unter einer Lupe oder einem Mikroskop gearbeitet. Zum Sichtbarmachen des Motivs wird nach dem Scrimmen die gesamte Fläche mit Farbe eingerieben und wieder abgewischt. Dort, wo die Oberfläche des Materials bearbeitet wurde, bleibt die Farbe haften. Meist sind mehrere Durchgänge notwendig, die genaue Anzahl ist abhängig von der Härte des Materials und der Erfahrung des Künstlers.

Heutzutage werden nur noch selten Walrossstoßzähne oder Walzähne verwendet, häufiger kommt fossiles Mammutelfenbein zum Einsatz, das in Sibirien und Alaska gefunden wird und frei im Handel erhältlich ist. Je nach Bestimmungen einzelner Länder wird auch auf mit CITES-Papieren registriertes Elefantenelfenbein aus alten Beständen gescrimmt. Auch Geweih, Knochen, Horn oder Micarta und Corian (Kunststoffe) können verwendet werden.